Regenerative Medizin & Stammzelltherapie
Die Therapie mit sogenannten körpereigenen Stammzellen ist ein modernes, junges Verfahren in der Medizin. Erst in den letzten Jahren hat man verstanden welche Funktion und Wirkweise diese Zellen in der Therapie von beispielsweise Arthrose haben können. Was sind Stammzellen und wie funktionieren sie? Stammzellen sind die Zellen im Körper eines jeden Menschen, die sich ein Leben lang kontinuierlich teilen. Anders als spezialisierte Zellen, wie beispielsweise eine Knorpel- oder Knochenzelle, sind sie eine Art „Ursprungszelle“ aus der sich durch dauerhafte Teilung immer wieder neue spezialisierte Zellen bilden können. Dieser Prozess läuft im menschlichen Körper dauerhaft ab, durch diese ständigen Erneuerungsprozesse wird Gewebe nach Verletzung oder auch durch Alterungsprozesse geschädigtes Gewebe wird regeneriert. Stammzellen sind somit ein wichtiger Faktor um neues Gewebe im Körper zu bilden und gesund zu bleiben.
Wie machen Stammzellen das?
Stammzellen besitzen zwei einzigartige Fähigkeiten. Zum einen können sie sich selbst erneuern, d.h. aus einer Stammzelle entsteht durch Zellteilung eine neu Stammzelle. Das ist die Grundlage, dass der Pool an Stammzellen nie erlischt. Zum anderen haben sie die Funktion sich zu differenzieren, d.h. aus ihnen können spezialisierte Zellen entstehen. Diese spezialisierten neuen Gewebezellen erlangen durch einen Reifungsprozess und durch äußere Einflüsse von körpereigenen Botenstoffen die Besonderheit sich zu neuen Gewebezellen wie im Fall bei Arthrose zu knorpelähnlichen Zellen zu entwickeln. Stammzellen besitzen zusammengefasst die Fähigkeit durch Teilung neue Gewebezellen zu produzieren und somit den Aufbau und die Reparatur von Gewebe und Organen zu ermöglichen.
Es gibt verschiedene Arten von Stammzellen, die Herkunft und Funktion ist vielfältig. Die Bezeichnung der Stammzelle kann sich auf ihren Ursprungsort im Körper (wo wird die Stammzelle gebildet?) oder auf ihre Fähigkeiten (wie weit können sie sich zu neuem Gewebe differenzieren?). Man unterscheidet allgemein zwischen embryonalen und adulten Stammzellen. Embryonale Stammzellen kommen in der Entwicklung im Mutterleib vor und werden in der Medizin aus ethischen Gründen nicht eingesetzt. Adulte Stammzellen trägt jeder in sich und diese Zellen sind wie oben beschrieben dafür verantwortlich, dass Organe und Gewebe sich regenerieren können. Sie werden in der Medizin bereits in vielen Feldern eingesetzt. Eine Sonderform der adulten Stammzellen sind die mesenchymalen Stammzellen. Diese sogenannten mesenchymalen Stammzellen finden sich insbesondere in Knochenmark, Muskel-, Leber-, Blut-, Knorpel-, und in hohem Anteil in Fettgewebe. Da Fettgewebe und die darin enthaltenen Stammzellen mittels Liposuktion (Fettabsaugung) leicht zugänglich ist, werden diese Zellen in der Stammzelltherapie bei Arthrose heutzutage vornehmlich eingesetzt.
Wieso funktioniert das bei Arthrose?
Gerade Mesenchymale Stammzellen sind für die Regeneration von Knochen, Knorpel, Muskeln und Bändern verantwortlich. Aufgrund ihrer großen Fähigkeit zur pluripotenen Differenzierung und einer entzündungshemmenden Funktion eignen sie sich ideal zum Einsatz bei Arthrose. Bei Arthrose spielt zum einen ein mechanisch bedingter Verlust der Gelenkfunktion zum anderen aber auch ein schmerzhafter entzündlicher Prozess, der die Lebensqualität meist in höherem Maße beeinträchtigt. In der modernen speziellen Arthrosetherapie (link) spielt der Ansatz diesen entzündlichen Prozess zu therapieren und nicht direkt ein künstliches Gelenk einzusetzen eine immer größere Rolle. Die Therapie mit aus Fettzellen gewonnenen Stammzellen zeigt dabei in ersten Studien einen sehr vielversprechenden Ansatz im Sinne einer konservativen Arthrosetherapie.
Wie läuft eine Stammzelltherapie bei Arthrose ab?
Die Stammzelltherapie bei Arthrose wird bei uns in Bonn in unserer Praxis in Bonn Hardtberg durchgeführt. Nach einer eingehenden individuellen Untersuchung und Diagnostik ob die Therapie für sie in frage kommt, vereinbaren wir einen ca. zweistündigen Termin, bei denen zunächst die Stammzellen aus dem Bauchfett entnommen werden, dann direkt aufbereitet werden und direkt in das betroffene Knie injiziert werden. Konkret bedeutet das für sie, sie bekommen eine kleine lokale Betäubung seitlich am Bauch und mit feinen Entnahme Geräten werden minimalinvasiv die Stammzellen entnommen. Der darauffolgende Aufbereitungsprozess dauert ca. 40 Minuten, die Injektion in das Kniegelenk erfolgt danach erneut unter lokaler Betäubung. Insgesamt ist die Behandlung sehr schmerzarm und es bedarf nur am Tag der Behandlung selbst im Anschluss etwas an Ruhe, eine Einschränkung darüber hinaus ist nicht zu erwarten.
Sie haben noch Fragen zu der Stammzelltherapie? Gerne informiert sie Herr Mario Emmanouilidis, unser Spezialist für Regenerative Medizin und Stammzelltherapie, Sie individuell und persönlich.
Spezielle Arthrosetherapie
Das Verständnis über die „Volkskrankheit“ Arthrose hat in den letzten Jahren mehr und mehr zugenommen. Zum einen die Ursache, zum anderen aber auch das Verständnis über die Therapieoptionen. Häufig passen Schmerzsymptomatik und Ausprägung der Arthrose nicht konkret zusammen. Es gibt Patienten mit einer hochgradig ausgeprägten Arthrose in der diagnostischen Bildgebung und wenig Beschwerden. Andersherum gibt es Patienten die in der Bildgebung einen milden Grad der Arthrose zeigen jedoch über starke Beschwerden klagen. Diese Unterschiede in der Therapie zu berücksichtigen und zu verstehen und nicht direkt zu operieren ist der Kernpunkt der modernen speziellen Arthrosetherapie. Hier kommen verschiedene Verfahren von Injektionstherapien wie beispielsweise Hyaluronsäure, Eigenblutplasmapräparate, Kollagenpräparate oder auch Stammzellinjektionen aus körpereigenen Fettzellen zum Einsatz.
Therapiert wird dabei gezielt die schmerzauslösende Entzündungsreaktion unabhängig vom Grad der Arthrose. Man geht weg von der Annahme eine „höhergradige Arthrose muss operiert werden“ hin zu einer individuellen beschwerdeangepassten Therapie mit dem Ziel eine Operation zu vermeiden. Gelenkerhalt vor Gelenkersatz
Bei Fragen sprechen sie gerne einen unserer Spezialisten, Herrn Mario Emmanouilidis, Herrn Dr. Dominik John oder Herrn Dr. Marcus Linzbach an. Wir beraten sie gerne individuell und persönlich.